Die Untersuchung und Behandlung der Klauen muss im Klauenstand stattfinden. Nur so kann der Ballenbereich korrekt untersucht und behandelt werden.
Die meisten Unterfüsse sind bei Kühen stark verschmutzt, dies verunmöglicht eine genaue und korrekte Identifikation von Mortellaro Läsionen. Weiter dürfen Verbände nur auf saubere Klauen angelegt werden. Deshalb muss der Klauen- und Ballenbereich gründlich mit dem Wasserschlauch gereinigt werden. Eimer und Bürsten werden nicht empfohlen, da über das verschmutzte Wasser und die Borsten Bakterien verschleppt werden können. Nach der Reinigung ist der Ballenbereich sowie der Zwischenklauenspalt zu trocknen. Aufgrund der Verschleppungsgefahr von Bakterien sollten dazu Einwegmaterialien wie Papiertücher verwendet werden.
In der angewendeten Konzentration wirkt die Paste an der gesunden Haut gewebsschädigend, deshalb muss die umliegende gesunde Haut geschützt werden. Das Schützen dieser Region gelingt am besten mit ausreichend Melkfett.
Anschliessend kann eine salicylsäurehaltige Paste (bei Ihrem Tierarzt erhältlich) auf das «Erdbeeri» aufgebracht werden. Zur Entnahme der Paste sind Handschuhe zu tragen. Die Paste sollte sauber entnommen werden. Dazu eignen sich Tupfer, Haushaltspapier oder das angewendete Verbandsmaterial selbst.
Anschliessend sollte ein leichter Verband mit Watte angelegt werden, um die Paste am Wirkungsort zu halten. Die Polsterung mit Watte verhindert zusätzlich, dass der Verband zu eng oder einschnürend wirkt. Die Klauen und insbesondere die Fussungsfläche sollten frei gelassen werden. Ansonsten wird der Verband schnell durchgelaufen und saugt sich voll.
Zum Abschluss des Verbandes eignet sich eine selbsthaftende Binde. Auch hier ist darauf zu achten, dass die Fussungsfläche frei bleibt. Falls die elastische Binde direkt auf die Haut ohne darunterliegende Watte angelegt wird, darf nicht zu stark angezogen werden, um die Durchblutung der Gliedmasse nicht zu beeinträchtigen. Ein Schützen des Verbandes mit breiten Klebeband kann in Laufställen zum besseren Schutz vor Feuchtigkeit hilfreich sein. Dabei darf das Klebeband jedoch nicht direkt auf die Haut geklebt werden.
Als Alternative zu einem leichten Verband mit Polster und Binde können «Klauensocken» angelegt werden. Diese halten das Mittel am Platz, sind wasserabweisend und können einfach ohne Polsterung über die Klauen gezogen werden.
Der Markt ist überfüllt mit Behandlungs- und Pflegemitteln zur Behandlung von DD. Für die aktiven Stadien (M1, M2, M4.1) werden mit salicylsäurehaltigen Produkten sehr gute Erfolge erzielt. In hoher Konzentration ist dieser Wirkstoff in dem Präparat «Novaderma» enthalten. Aus diesem Grund wurde diese Paste als Arzneimittel eingestuft und muss vom Bestandestierarzt verordnet werden.
Nicht aktive oder chronische Stadien (M3 und M4) können mit chelatierten Zink- und Kupferverbindungen in Form von Sprays behandelt werden. Bei Ausbleiben oder wenig zufriedenstellendem Erfolg ist man dazu geneigt, schnell das Mittel zu wechseln. Ein Wundermittel gibt es jedoch nicht. Um einen Erfolg zu erzielen, ist wichtiger, dass die Behandlung konsequent und wiederholt erfolgt.
Das Anlegen eines Verbandes lohnt sich und sollte ein Muss in der Behandlung von DD sein! Der Verband verbessert die Heilung, schützt vor Schmutz, Kot und Feuchtigkeit und verhindert die Bakterienverteilung ausgehend von einem Erdbeeri im Stall. Darunter kann der Wirkstoff längst möglich am Ort bleiben und wirken. Im Vergleich mit oder ohne Verband liess sich klar zeigen, dass Läsionen unter dem Verband besser abheilten.
Verbände und Socken sollten für 7 Tage bleiben. Nach 7 Tagen muss die Kuh in den Klauenstand, der Verband wird entfernt und die Mortellaro-Läsion neu beurteilt. Nicht vollständig abgeheilte Stadien sind erneut mit Paste zu versorgen und zu verbinden.
Dies ist essenziell, da das Entfernen des Verbandes ohne Nachkontrolle die Gefahr birgt, dass noch nicht abgeheilte Stadien wieder auf-flammen. Eine Therapie ist abgeschlossen, sobald eine vollständige Abheilung erzielt wurde. Nur so lohnt sich der Aufwand langfristig.
Wer sich einen fixen Vormittag oder Nachmittag in der Woche für Klauenbehandlungen einplant, gewinnt an Routine und Konsequenz. Auf diese Weise können an einem Tag betroffene Tiere behandelt und verbunden werden, die Verbände aus der vorherigen Woche gewechselt oder entfernt werden. Dadurch behält man die Tiere im Blick und gewinnt Kontrolle über die Situation.
Im Projekt «Gesunde Klauen, Fundament für die Zukunft» beschäftigt sich der RGD intensiv mit der Behandlung und Prävention von Mortellaro und weiteren Themen im Bereich Klauengesundheit.
Anleitungen und künftig auch Videos zur Mortellaro-Behandlung:
Eine Anleitung zur Klauendesinfektion mit Bädern erschien im Mai-Heft von «die grüne»:
Fragen rund um die Klauengesundheit beantwortet das Projektteam gerne.
Email: klaue@vetsuisse.unibe.ch
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